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Sei gepriesen, Herr Jesus Christus,
Sohn des lebendigen Gottes.
Da du die Deinen, die in der Welt waren, geliebt hast,
hast du ihnen deine Liebe erwiesen bis zur Vollendung.
An jenem Abend vor deinem Leiden
hast du für die Jünger gebetet,
die um dich versammelt waren.
Dabei hast du zugleich vorausgeschaut
auf die Jüngergemeinde aller Jahrhunderte
und hast auch auf uns gesehen
und für uns zum Vater gebetet:
"Heilige sie in der Wahrheit;
dein Wort ist Wahrheit.
Wie du mich in die Welt gesandt hast,
so habe auch ich sie in die Welt gesandt.
Und ich heilige mich für sie,
damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind." (Joh 17, 17ff)
Herr, du selbst betest um unsere Heiligung,
um unsere Heiligung in der Wahrheit,
im Geheimnis deines eigenen Lebens,
das Liebe bis zur Vollendung ist.
Du sendest uns, deine eigene Sendung fortzuführen.
Wir danken dir für dieses Gebet,
für diese Sendung,
für das Geschenk unserer Berufung.
Du hast uns in deine Nachfolge gerufen
und uns durch Handauflegung und Gebet geschenkt,
täglich neu in der Kraft deines Geistes
deine Hingabe an den Vater in der Eucharistie zu feiern
und in den Sakramenten den Menschen das Leben zu erschließen,
das für immer fließt aus der Quelle deiner Liebe.
Durch unser Gebet und in der Verkündigung des Wortes
dürfen wir deine Gegenwart bezeugen
als Diener der Freude inmitten der Welt.
So kann das Zeugnis unseres Lebens
zur Ermutigung werden für jene,
die du heute zum Priestertum berufst.
Erwecke in ihren Herzen die Kraft der Liebe,
auf dass sie dir großherzig nachfolgen.
Sende Arbeiter in deine Ernte!
Herr, im Gebet um Treue in unserem Dienst,
blicken wir auf die vielen Menschen,
die du uns anvertraut hast.
Sie sind dein,
nicht uns gehören sie.
Aber gerade deshalb liegen sie uns am Herzen.
Lass uns ihnen gerecht werden,
sie je neu mit Liebe umfangen,
auch wenn sie uns zur Last werden.
Verzeihe, wenn wir Menschen aufgegeben haben,
und heile die Wunden,
die in unserer Untreue ihre Wurzeln haben.
Schenke uns täglich neu die Kraft
zu lauterer und aufrichtiger Liebe,
zu Treue und zu der Bereitschaft,
keine Schwester und keinen Bruder aufzugeben.
Hilf uns, mit dir für sie zu glauben und zu hoffen
und sie zu lieben, wie du sie liebst. Amen.
Text: Bischof Felix Genn
Foto: Michael Bönte, Kirche+Leben