Um Ostern und die Auferstehung Christi wirklich feiern zu können ist es gut, den Karfreitag bewusst durchzumachen. In St. Marien Bevergern ist es eine uralte Tradition, das Leiden und Sterben Christi im Verlauf der sogenannten Dracht nachzufühlen. Der tote Christus wird dargestellt in einer fast lebensgroßen Tonfigur auf einer Bahre, die durch die Gemeinde getragen wird. Eine Darstellung der Leidensmadonna, einer Marienfigur im schwarzen Samtkleid, und Gegenstände wie die Dornenkrone werden auf diesem Weg mitgeführt, der an 5 Stellen zur Verinnerlichung der Stationen der Passion stoppt. Die Dracht beginnt direkt im Anschluss an die Karfreitagsliturgie, die um 15 Uhr in der Pfarrkirche beginnt.
Tradition ist das Eine, was es zu bewahren gilt, der andere nicht minder wichtige Aspekt ist jedoch, aus allem etwas für seine Lebensgestaltung, seinen Alltag mitzunehmen.
Das Vorbereitungsteam hat daher in diesem Jahr entschieden, einfachere Texte in der Liturgiefeier zu verwenden, aber vor allem neue Impulse während der Dracht durch alltagsnahe Interpretationen der Rosenkranzgesätze zu setzen. Die Gesätze werden nicht mehr wie bisher gebetet. Des Weiteren wurde entschieden, die traditionelle Trennung Männer und Frauen während der Dracht aufzuheben.